Ursprünglich sind alle Apfel- und Birnensorten aus (zumeist ungenießbaren) Wildformen entstanden. Durch natürliche Bestäubung von Insekten entstanden im Laufe der Zeit unzählige verschiedene sogenannte Edelsorten.
Irgendwann so ab 1950 begann der Mensch mit der künstlichen Bestäubung der Früchte. Man wollte Obst, das schön aussah und leicht zu handhaben war bei Anbau, Ernte und Lagerung, das auf kleinwüchsigen Bäumen hohe und gleichmäßige Erträge lieferte. Dadurch begann der ursprünglich riesige genetische Pool immer mehr zu verarmen, da man jedesmal auf die anscheinend „besten“ Sorten zurückgriff und diese miteinander kreuzte. So entstanden die heute im Handel gebräuchlichen Sorten aus vielleicht einer Handvoll hochgezüchteten Apfelsorten.
Leider wurden die alten Obstsorten immer mehr von den ach so makellosen neuen Sorten verdrängt, sodass es beinahe zu einer Katastrophe kam, als die meisten alten Sorten von der Bildfläche zu verschwinden drohten. Gottseidank konnte zumindest ein Teil von wenigen engagierten Privatleuten und Gruppierungen gerettet werden. Trotzdem gingen viele alte Sorten unwiederbringlich verloren.
Alte Apfelsorten haben, je nach Sorte, vielleicht mal ein paar Schorfpunkte, oder zeigen durch schrumpfen auf dem Lager ihre Genussreife an, aber hört mal Leute, das sind doch absolut keine Qualitätskriterien!!!
Mich persönlich können die neuen Obstsorten weder geschmacklich(sie schmecken nie richtig reif) noch gesundheitlich überzeugen, da immer mehr Menschen von allergischen Reaktionen nach dem Verzehr neuerer Sorten berichten.
Diese Misere besteht übrigens auch bei den meisten Getreidesorten, da diese sehr einseitig auf Ertrag, Einheitlichkeit etc. gezüchtet wurden , und alle gesundheitsfördernden Aspekte schlichtweg außer acht gelassen wurden. Was dann passierte wissen wir: Weizenallergie, Glutenunverträglichkeit etc. Gottseidank gibt es gerade von Demeter-Züchtern Bestrebungen, wieder Getreidesorten zu finden und zu züchten, die den Menschen wieder allumfassend nähren und ihre gesundheitliche Wirkung bei Ihm entfalten können.
Ich jedenfalls rufe Sie dazu auf, wieder vermehrt die alten Sorten nachzufragen. Neben dem ökologischen Nutzen eines regionalen Anbaus (alte Obstsorten brauchen kein Südtiroler- oder Bodenseeklima), dem Blütenangebot für Insekten, der Vielfalt alter Obstsorten und nicht zuletzt des Geschmacks wegen, denn Sie werden beim Verzehr der alten Sorten garantiert Geschmackserlebnisse haben, die an Offenbarungen heranreichen.
Hier finden Sie eine Übersicht über alle Sorten, die bei uns wachsen: